Die mystischen Linien von Nasca und die Suche nach Außerirdischen..

Nach dem fantastischen Erlebnistag im Colca-Tal (siehe Flug mit dem Kondor durch das Colca-Tal und mehr Spektakuläres..) nehme ich Platz im sehr bequemen Bus, der mich über Nacht für 570 km zu meinem nächsten Ziel transportieren wird. Es geht zu den riesigen Scharrbildern von Nasca, deren Herkunft viel Raum Spekulationen lässt. Die Fahrt dorthin ist wirklich sehr komfortabel. Ich sitze in einem ledernen Sessel, habe meinen eigenen Fernseher mit individuellem Programm, tolle Beinfreiheit und ein sehr freundliches Bordpersonal serviert mir ein warmes Nachtmahl und ein leichtes Frühstück. Völlig entspannt erreiche ich meinen Bestimmungsort. Mit geschärften Sinnen freue ich mich darauf, die schier unerklärlichen und die Welt im Rätseln belassenden Linien von Nasca, auch Geoglyphen genannt, zu sehen. Sind es wirklich Koordinaten für Raumschiffe? Werden ausgerechnet zu der Zeit meines Aufenthaltes in der Region Außerirdische hier auf der Erde landen? Oder ist es doch ein Kalender der Inka? Oder bin ausgerechnet ich es, der die Lösung des Mysteriums in dem Staub der Wüste findet? Ich ernenne mich zum Wissenschaftler und begebe mich auf die Suche nach Antworten..

Meine erste Entdeckungsfahrt durch die Region führt durch die riesige Ebene, welche durch die teilweise 17 km langen, vielfach nur wenige Zentimeter tiefen Linien und manchmal mehrere Fußball-Feld-großen Bilder durchfurcht wird. Auf der hier vorbeiführenden Panamericana geht es durch diese karge und wenig lebensfreudige Gegend. Warum sind die Bilder ausgerechnet hier zu finden?

Erste Erklärungsversuche erhalte ich in dem Museum, dass zu Ehren der Dame eingerichtet wurde, die sich maßgeblich für die Erhaltung, Erforschung und Erklärung zum UNESCO-Weltkulturerbe eingesetzt und dafür fast ihr ganzes Leben aufgeopfert hat: die Deutsche Maria Reiche. Geht es nach ihr, handelt es sich um ein Kalendersystem, dass die in der Region vor circa 2.500 Jahren lebenden Nasca-Menschen angelegt haben. Neben der ärmlichen Behausung und Büro von Frau Reiche werden hier auch Artefakte mit typischen Bemalungen und eine Mumie der Nasca-Kultur ausgestellt.

Ich möchte mir einen eigenen Überblick verschaffen und besteige einen 24 m hohen Aussichtsturm. Die ersten Bilder, die ich von hier oben zu sehen bekomme, sind „der Baum“ und „die Hände“. Wirklich beeindruckend, wie akkurat die Zeichnungen aufgetragen wurden. Von einem kleinen Hügel in der Nähe verfolgt mein Blick die langen Linien, die im Unendlichen verschwinden oder mit einem Trapez-artigen Gebilde enden. Meine Führerin erzählt mir von einer weiteren Theorie: die ganze Ebene sei vor circa 3.000 Jahren wohl sehr fruchtbar gewesen. Durch die Ausbreitung der Wüste glaubten die Nasca-Menschen, die Götter durch die Zeichnungen gnädig zu stimmen und für eine weitere Zeit die Fruchtbarkeit der Gegend wieder gewährt zu bekommen.

Zeit für mich, mich der Nasca-Kultur selbst auseinander zu setzen. Komme ich hier auf des Rätsels Lösung? Ich begebe mich zu einem Friedhof, bei dem nur einige Gräber geöffnet und studiert wurden. Die kleinen Mumien sitzen, eingenäht in Wolle, in Embryonal-Stellung in den kleinen hausähnlichen Gräbern. Die Ausrichtung ist in Richtung Sonne. Da wohl der Glaube an ein Leben nach dem Tod Bestand hatte, findet man hier zahlreiche Grabbeigaben, die das Weiterleben vereinfachen sollen. Eine Erklärung für die Linien erhalte ich aber nicht. Dafür erzählt mir die Führerin, dass vor geraumer Zeit weitere Mumien gefunden wurden, deren Aussehen die Wissenschaft im Ungewissen lässt und Öl in das Feuer der Spekulationen gegossen hat. Sehr kleine, bis zu 1 m große Skelette mit äußerst ungewöhnlicher Anatomie, Langschädeln und nur drei langen Gliedmaßen an Händen und Füßen. Sie gleichem einem der bekanntesten Scharrbilder. Dem sogenannten „Astronauten“.

Dem Mysterium auf der Spur, aber noch kein Stückchen schlauer, möchte ich mehr sehen. Mit einem kleinem Flugzeug der Marke Cesna will ich in die Höhe, um die Gesamtheit der Bilder und Linien zu betrachten, und vielleicht auch endlich zu deuten.

In den 35 Minuten des Fluges bekomme ich insgesamt 16 Bilder und zahlreiche Linien zu sehen. Von dem „Condor“, dem „Hund“, dem „Affen“, der „Spinne“, dem „Kolibri“, dem „Papagei“ oder Trapezen und der „Blume“ ist alles dabei..und natürlich auch der „Astronaut“. Um es vorweg zu nehmen: es soll der einzige Astronaut sein, der mir begegnet. Der Pilot sagt, dass diese Tiere heute hier nicht vorkommen, den Zeichnern damals nur bekannt sein konnten, weil sie aufgrund üppiger (aber zurückgehender) Fruchtbarkeit die Gegend besiedelten. Das klingt schlüssig für mich. Aber was hat es jetzt mit der Entdeckung der Dreifinger-Mumie und der Ähnlichkeit mit dem „Astronauten“ auf sich?

Das Ende der Luftfahrt beschreibt ein Überflug über eine Ausgrabungsstätte, die entweder Tempel oder Regierungssitz sein soll und seltsam aussehende Lüftungslöcher eines Bewässerungssystems. Und auch hier etwas Besonderes. Die langen, unterirdischen Kanäle sind nur circa einen halben Meter hoch, im Inneren aber wohl penibel mit Steinen ausgekleidet. Der Pilot stellt mit einem ernsten Augenzwinkern die Frage: sollen das Kinder gemacht haben oder vielleicht doch die kleinen Dreifinger-Wesen?

Mit viel mehr Fragezeichen als zuvor lande ich wieder. Meine wissenschaftliche Expedition, die Wahrheit über die Linien von Nasca aufzudecken, ist gnadenlos gescheitert. Ich warte jetzt mit großer Spannung die Ergebnisse der Untersuchungen der Mumien ab..und auf den nächsten Besuch von Außerirdischen.

Vollkommen irdisch geht für mich weiter in die sogenannte Hauptstadt des Inkareiches: Cusco.

Ich werde berichten..

Euer Thilo

(siehe auch Stationen und Distanzen)


3 Gedanken zu “Die mystischen Linien von Nasca und die Suche nach Außerirdischen..

  1. Guter Bericht der Nasca Linien und Figuren, nur die nichtgeöffneten Gräber sind meist ausgeraubt.
    Mann kann/konnte kleine geflochtene Haarteile zwischen den Steine sehen auf dem Gelände.
    Noch ein Tip für die Auffindbarkeit des Bloges mehr Schlagwörter und Kategorien wählen.
    Aber nicht mehr als 5 von je beiden.
    Saludos una buena viaje en Peru.

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