Der letzte Tanz und ein Abschied..

Nach einer fantastischen Zeit in Mendoza (siehe Ein bisschen Rheinhessen in Argentinien: Mendoza..) geht es mit dem Flugzeug wieder in die Hauptstadt, nach Buenos Aires. Ich habe das Gefühl, dass ich bei meinem ersten Besuch des „Paris des Südens“ noch nicht alles entdeckt habe und halte mich nochmal für zwei Tage hier auf. Mein Quartier beziehe ich dieses Mal in dem Stadtteil San Telmo. Ein Stadtteil mit vielen Altbauten, grünen Plätzen, Kopfsteinpflasterstraßen, heimeligen oder hippen Cafés und vielen Tango-Shows. Alles wirkt sehr touristisch, ist aber wegen des Mix aus alter Architektur und dem allgegenwärtigen Tango-Flair sehr anziehend. Eine fast schon magische Umgebung mit der das Land so prägenden, träumerischen und zugleich betörenden Musik. Ein geeigneter Ort, um nach fast zwei Monaten Aufenthalt in diesem Land Abschied zu nehmen.

Ein letztes Mal schlendere ich durch den nahe gelegenen Hafen, durchstreife die Viertel rund um die Hauptverkehrsader Avenida 9 de Julio, bestaune die eindrucksvolle Architektur und verweile auf dem Plaza de Mayo. Pünktlich zum Nationalfeiertag am 25. Mai wird auch die bis dahin restaurierte Pyramide de Mayo wieder enthüllt. Zusammen mit der Casa Rosada, dem Cabildo und der Kathedrale von Buenos Aires (siehe auch Buenos Aires, Salta und Cordoba in spezieller Mission..) bildet dieser als Gründungsplatz Argentiniens bekannte Platz eine symbolträchtige Abschiedskulisse.

Die Kulisse ändert sich, als ich dann eine der bekanntesten Tango-Shows in Buenos Aires in dem Etablissement „Señor Tango“ besuche.

Ein wunderschönes und klangvolles Spektakel, in dem Paar- oder Gruppenweise die verschiedenen Formen des Tangos durch die Tänzer nicht nur gezeigt, sondern auch gelebt und geliebt werden. Es wird durch den Raum geschwebt, es wird sogar auf Pferden geritten, es wird gesungen und die Band verzaubert mit unter die Haut gehenden Rhythmen.

Ganz beseelt und fast schon melancholisch verlasse ich diesen Ort und packe meine Sachen. Es ist Zeit, das Land zu verlassen.

Der 25. Mai ist nicht nur für Argentinien ein besonderes Datum, sondern auch für mich. Vor genau einem halben Jahr habe ich Deutschland verlassen, um diese bisher einzigartige Reise zu unternehmen. Am 26. November 2016 betrat ich zum ersten Mal in der Uruguayischen Hauptstadt Montevideo Südamerikanischen Boden (siehe auch Meine ersten Schritte in Südamerika..). Geografisch gesehen habe ich mich in dem besagten Zeitraum nur 213 km von dieser entfernt. Doch liegen etliche Reisen, viele erwanderte Kilometer, Eindrücke, Begegnungen mit Menschen, kulinarische Erlebnisse und Erfüllung von Lebensträumen dazwischen. Ich bin überglücklich und freue mich auf das nächste Land meiner Reise: Chile.

Zum Abschied von diesem tollen und beeindruckenden Land denke ich an ein besonderes Lied: „Don’t cry…“

Goodbye Argentina. Dein Thilo


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